Ab dem 1. Januar 2025 wird die elektronische Rechnungsstellung (E-Rechnung) in Deutschland Pflicht. Dies bedeutet, dass Unternehmen in der Lage sein müssen, elektronische Rechnungen zu empfangen, zu verarbeiten und revisionssicher zu archivieren. Doch was genau ist eine E-Rechnung und warum wird sie zur Pflicht? In diesem Blogbeitrag erfahren Sie alles, was Sie über die E-Rechnungspflicht wissen müssen, und erhalten praktische Tipps zur erfolgreichen Umsetzung.
Aktuell
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Was ist eine E-Rechnung?
Eine E-Rechnung ist die digitale Version einer Papierrechnung. Sie wird in einem strukturierten, maschinenlesbaren Format erstellt, versendet und verarbeitet. Im Gegensatz zu herkömmlichen Rechnungen in Papierform oder PDF-Dateien, die unstrukturiert vorliegen, ermöglicht die E-Rechnung durch ihr standardisiertes Datenmodell eine weitgehende Automatisierung der Rechnungsverarbeitung durch Systeme und Software.
Warum wird die E-Rechnungspflicht eingeführt?
Die Einführung der E-Rechnungspflicht verfolgt mehrere Ziele:
- Bekämpfung des Umsatzsteuerbetrugs: Durch die digitale und strukturierte Übermittlung von Rechnungsdaten wird die Transparenz erhöht und die Möglichkeit von Steuerhinterziehung verringert.
- Effizienzsteigerung: Automatisierte Prozesse bei der Rechnungsbearbeitung reduzieren den manuellen Aufwand und die Fehlerquote erheblich.
- Kostensenkung: Unternehmen können durch den Wegfall von Papier, Porto, Druckkosten und Lagerung erhebliche Kosten einsparen.
- Umweltfreundlichkeit: Der Verzicht auf Papier trägt zum Umweltschutz bei.
- Verbesserung der Durchlaufgeschwindigkeit: Die automatisierte Verarbeitung von E-Rechnungen ermöglicht eine schnellere Bezahlung und kürzere Zahlungsziele.
Welche E-Rechnungsformate gibt es?
In Deutschland gibt es zwei gängige E-Rechnungsformate:
- X-Rechnung: Die X-Rechnung ist ein standardisiertes Format für elektronische Rechnungen in Deutschland, das speziell für die Kommunikation mit öffentlichen Auftraggebern entwickelt wurde. Sie basiert auf der europäischen Norm EN 16931 und zeichnet sich durch ein rein XML-basiertes Datenformat, hohe Datenintegrität und -sicherheit sowie standardisierte Datenfelder für eine einfache Integration in ERP-Systeme aus.
- ZUGFeRD: ZUGFeRD (ZUGangs- und FERD-Format) ist ein hybrides Rechnungsformat, das eine PDF/A-3-Datei mit eingebettetem XML-Datensatz kombiniert. Es ist ebenfalls konform mit der europäischen Norm EN 16931. ZUGFeRD bietet den Vorteil, dass die PDF/A-3-Datei für den Menschen lesbar ist, während das XML die maschinenlesbaren Daten enthält. Dies erleichtert den Übergang von Papier- zu elektronischen Rechnungen und bietet Unternehmen Flexibilität bei der schrittweisen Umstellung auf digitale Prozesse.
Die Fristen im Überblick
Übergangsfristen
Die elektronische Rechnungspflicht ist Bestandteil des Wachstumschancengesetzes. Die neuen Regelungen im Hinblick auf die Pflicht zur elektronischen Rechnung gelten bereits ab dem 1. Januar 2025.
Bis zum 31. Dezember 2026
können Umsätze noch als Papierrechnung oder PDF-Rechnung übermittelt
werden, sofern der Rechnungsempfänger zustimmt.
Im Jahr 2027
gilt diese Regelung nur noch, wenn der Vorjahresumsatz des Rechnungsaus-
stellers 800.000 Euro nicht übersteigt.
Ab 2028
ist die elektronische Rechnung in allen Bereichen Pflicht.E-Rechnungspflicht: So meistern Sie die Herausforderung! (agorum.com)
Achtung: Keine Übergangsfristen für den Empfang der E-Rechnung!
Alle Fristen beziehen sich ausschließlich auf den Versand. Für die Verarbeitung eingehender E-Rechnungen gibt es keine Übergangsfrist. Ab dem 1. Januar 2025 müssen alle empfangenen E-Rechnungen in allen Bereichen bearbeitet werden können.
Wichtige Downloads:
Richtlinie zur elektronischen Rechnungsstellung
.Richtlinie 2014/55/EU des europäischen Parlaments und des Rates vom 16. April 2014 über die elektronische Rechnungsstellung bei öffentlichen Aufträgen. (PDF - externer Link)
E-Rechnungsverordnung
Verordnung über die elektronische Rechnungsstellung im öffentlichen Auftragswesen des Bundes vom 13.10.2017. (PDF - externer Link)
Gesetz zur Umsetzung der Richtlinie 2014/55/EU
Gesetz zur Umsetzung der Richtlinie 2014/55/EU über die elektronische Rechnungsstellung im öffentlichen Auftragswesen vom 04. April 2017 (externer Link)
Was müssen Unternehmen tun, um die E-Rechnungspflicht zu erfüllen?
Um die E-Rechnungspflicht zu erfüllen, müssen Unternehmen folgende Schritte unternehmen:
- Systemüberprüfung: Prüfen Sie Ihre aktuellen Systeme auf ihre Eignung zur Verarbeitung, Erstellung und Archivierung elektronischer Rechnungen.
- Softwarelösung auswählen: Wählen Sie eine geeignete Softwarelösung für die Verarbeitung und Archivierung von E-Rechnungen.
- Anpassungen und Umstellungen: Planen Sie notwendige Anpassungen und Umstellungen Ihrer Prozesse rechtzeitig.
- Mitarbeiterschulung: Informieren und schulen Sie Ihre Mitarbeiter über die neuen Anforderungen und Prozesse.
- Kommunikation: Kommunizieren Sie die Umstellung auf E-Rechnung transparent an Ihre Geschäftspartner.
Mit der richtigen Vorbereitung können Sie die E-Rechnungspflicht gelassen angehen und die Vorteile der digitalen Rechnungsverarbeitung nutzen.
Bereit, Ihre Rechnungsverarbeitung auf das nächste Level zu heben?
Kontaktieren Sie uns, um mehr über die Digitalisierung und Automatisierung Ihrer Prozesse zu erfahren und eine maßgeschneiderte Lösung für Ihr Unternehmen zu erhalten.
Fragen Sie unsere Experten oder fordern Sie eine kostenfreie Online-Demo über E-Rechnungen an.
Die hier bereitgestellten Informationen dienen ausschließlich allgemeinen Informationszwecken und stellen keine Rechtsberatung dar. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Inhalte übernehmen wir keine Gewähr. Bei rechtlichen Fragen oder spezifischen Anliegen sollten Sie einen qualifizierten Rechtsanwalt konsultieren.
2 Kommentare
Hallo,
wie kann ich denn in agorum eine ZUGFeRD eRechnung erkennen, bzw. den Anhang im PDF sehen ?
Hallo Herr Stanke! Grundsätzlich ist eine ZUGfERD-Rechnung ein PDF-Anhang in einer E-Mail. In agorum core pro können Sie ZUGFeRD-eRechnungen mit der integrierten Dokumentenklassifikation und OCR-Technologie automatisch erkennen lassen. Hier ist ein Überblick, wie es funktioniert:
Dokumentenerkennung und -klassifikation: agorum core pro analysiert eingehende Dokumente (z. B. PDFs) und erkennt automatisch das ZUGFeRD-Format durch die enthaltenen Metadaten.
Zugriff auf die eingebettete XML-Datei: ZUGFeRD-Dokumente enthalten eine XML-Datei als Anhang, die die strukturierten Rechnungsdaten beinhaltet. agorum core pro kann diese Datei extrahieren und anzeigen, sodass du den gesamten Rechnungstext und alle relevanten Details durchsuchen und verarbeiten kannst.
Anzeigen der Daten im PDF: Die Daten können entweder direkt im PDF-Viewer von agorum oder durch die Analyse im Hintergrund ausgelesen und für weitere automatisierte Prozesse wie eine Buchung oder den Workflow zur Freigabe verwendet werden.
Bei weiteren Fragen stehen wir gerne zur Verfügung.
Beste Grüße von Ihrem
agorum-Team